Reflux oder Sodbrennen beim Hund – wenn der Magen auf Abwege gerät
- Ines Hohenbrink
- 1. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Reflux – ein Begriff, den viele eher mit Menschen verbinden. Doch auch Hunde können darunter leiden. Was genau passiert da eigentlich? Und wie erkenne ich, ob mein H

und betroffen ist?
Was ist Reflux?
Reflux bedeutet, dass Magensäure aus dem Magen zurück in die Speiseröhre aufsteigt. Das führt dort zu Reizungen, Entzündungen und Schmerzen. Viele vermuten bei Sodbrennen automatisch eine Überproduktion von Magensäure. Doch das ist nicht immer korrekt – oft ist es sogar genau das Gegenteil: zu wenig oder zu "schwache" Magensäure, die ihre Aufgabe im Magen nicht richtig erfüllen kann. Die gängige Behandlung mit säurereduzierenden Medikamenten wie Omeprazol oder Basenpulver kann kurzfristig Symptome lindern, aber langfristig auch Schaden anrichten – etwa indem sie die natürliche Magenbarriere schwächen und pathogene Keime ungehindert in den Darm gelangen.
Reflux ist ein Symptom – keine Diagnose
Wichtig zu verstehen: Reflux ist nicht die Ursache, sondern ein Hinweis darauf, dass im System etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Mögliche Auslöser sind:
Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
Stress (emotional oder körperlich)
Helicobacter-Bakterien
Allergien oder Unverträglichkeiten
Typische Symptome
Nicht immer ist Reflux leicht zu erkennen. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die dich aufmerksam machen sollten:
Häufiges Lecken, besonders am Boden oder an Textilien
Abschlucken, Schluckauf oder Husten ohne ersichtlichen Grund
Grasfressen (oder Teppiche, Pflanzen, Socken…)
Appetitlosigkeit, Unruhe nach dem Fressen oder nächtliches Erbrechen
Vordertiefstellung mit oder ohne Gähnen (entlastet den Magenmeridian beim Hund)
Was hilft? – Mein Erfahrungsweg
Ich kann dir nicht die eine Lösung bieten – denn was bei meinem Hund geholfen hat, muss bei deinem nicht zwingend wirken. Aber ich kann dir Impulse geben, wie du selbst auf die Spur kommen kannst.
Ernährung anpassen
Selbstgekochtes Futter ist oft leichter verdaulich als Rohfutter. Kein Trockenfutter oder Dose (Clean Feeding)
Wenige, klare Zutaten – so kannst du besser reagieren.
Mehrere kleine Mahlzeiten (bis zu 5 am Tag) können (aber müssen nicht) Druck vom Magen nehmen.
Später Snack? Manche Hunde profitieren davon, andere gar nicht – beobachte genau.
Verdauung und Darm im Blick behalten
Eine sanfte Darmsanierung kann entlasten – z. B. mit Probio Immun oder effektiven Mikroorganismen (EM).
Vermeide Karbonate wie Eierschalenpulver oder Calciumcarbonat – sie können den pH-Wert der Magensäure stören. Überprüfe deine Leckerchen
Auch trockene Kaustangen (z. B. Ochsenziemer) lieber weglassen – sie reizen den Magen.
Das ständige geben von kleinen Leckerchen kann die Magensäure immer wieder aktivieren, was zu Problemen führen kann
Eventuell macht eine Eleminationsdiät Sinn um rauszufinden, was der Hund nicht verträgt.
Weitere Möglichkeiten – sanfte Unterstützung
(Alles bitte nicht auf einmal anwenden – Schritt für Schritt testen!)
Löwenzahnsaft, 10 Minuten vor dem Füttern, regt die Verdauung an.
Nukleotide füttern, sie helfen bei der Regulierung des Darmes.
CBD zur Entspannung, Schmerzlinderung und Regulation der Magensäure.
Digestocare (Anusan) kann gegen Helicobacter pylori helfen.
Vitalpilze wie Hericium, Chaga oder Pleurotus – regulierend auf Magen, Darm und Immunsystem. (hawlik.ch)
Kaisernatron zur Entsäuerung – nur gezielt und eher später einsetzen, wenn andere Maßnahmen nicht ausreichen.
Fazit
Reflux ist ein komplexes Thema. Es lohnt sich, genau hinzusehen und nicht nur Symptome zu unterdrücken. Beobachte deinen Hund achtsam, verändere kleine Dinge und gib dem Körper die Chance, sich selbst zu regulieren – mit deiner Unterstützung.
Wenn du dir unsicher bist oder das Gefühl hast, allein nicht weiterzukommen: hol dir Fachberatung, die ganzheitlich denkt. Reflux ist behandelbar – wenn wir den Körper als System verstehen.
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